Senioren WG - so können Sie im Alter Ihre Lebensqualität erhöhen

Wohngemeinschaften für das Leben im Alter zu bilden wird seit einigen Jahren immer beliebter. Hier erfahren Sie mehr über die verschiedenen Arten dieser modernen Wohnform.

Inhaltsverzeichnis

    Zwei Bewohner einer Senioren WG

    Kurzdefinition

    Die Senioren WG ist eine Wohngemeinschaft, in der ältere Menschen gemeinsam eine Wohnung oder ein Haus bewohnen. Es gibt verschiedene Modelle der Senioren WG. Beispielsweise können die Bewohner durch einen professionellen Pflegedienst betreut werden.

    Wohngemeinschaften, in Kurzform: WGs - genießen traditionell vor allem in Studentenkreisen Hochkonjunktur. Seit einigen Jahren wird diese Wohnform aber auch für Senioren immer interessanter. Denn eine reine Senioren WG bietet älteren Menschen entscheidende Vorteile gegenüber anderen Wohnformen. Eine WG für Senioren wird häufig von Pflegeeinrichtungen und anderweitigen Trägern angeboten, kann aber auch als private Senioren WG realisiert werden.

    1. Was genau ist überhaupt eine Senioren WG?

    Für die Wahl des richtigen Pflegeumfelds im Alter gibt es Optionen, welche über die üblichen Optionen des Pflegeheims, der ambulanten Pflege oder des betreuten Wohnens hinausgehen. Beliebte Alternativen sind die Wohnformen des Mehrgenerationenhauses und der Alters-WG.

    Im Gegensatz zum Mehrgenerationenhaus handelt es sich bei einer Alters-WG grundsätzlich um eine Wohnform, die für ältere Menschen gedacht ist. Eine klar definierte Altersober- und Altersuntergrenze für das Wohnen in einer Senioren WG gibt es allerdings nicht. Welche Mitglieder die WG bilden oder wer neu hinzuziehen darf, wird individuell zwischen den Mitbewohnern ausgehandelt.

    Die Senioren teilen sich innerhalb einer WG in der Regel alle zur Verfügung stehenden zentralen Räumlichkeiten, wie zum Beispiel einen Gemeinschaftsraum als Wohnstube, die Küche oder einen Waschraum. Gleichzeitig erhalten Sie als Bewohner einer Senioren WG ein eigenes Zimmer als Rückzugsort. In vielen Fällen stehen Ihnen sogar gleich zwei eigene Räume zur Verfügung. Der Trend geht diesbezüglich dahin, dass eine Alten-WG in kleine Wohnungen unterteilt wird. Die jeweilige Ausstattung und Raumaufteilung hängt dabei zum einen immer von der jeweiligen Gemeinschaft sowie von den finanziellen Möglichkeiten ab.

    2. Für wen ist eine Senioren WG ideal geeignet?

    Sie möchten zu Hause nicht mehr alleine leben und ein Altersheim kommt für Sie auch nicht infrage? Gerade dann stellt der Einzug in eine Senioren WG die ideale Lösung für Sie dar. Denn eine Alten-WG erhöht die Geselligkeit, die Aktivität und nicht zuletzt auch die eigene Lebensqualität. Als Mitglied einer Senioren WG können Sie sowohl die persönlichen Freiheiten von den eigenen vier Wänden nutzen als aber auch von dem Miteinander innerhalb einer Wohngemeinschaft für Senioren nachhaltig profitieren.

    Senioren WGs sind in der Regel darauf ausgelegt, dass sich die Bewohner untereinander im Alltag unterstützen. Daher sind Senioren-WGs für Personen ohne schwerer körperlicher oder psychischer Einschränkungen besser geeignet.

    Wenn Sie bereits auf Unterstützung bzw. auf eine entsprechende Pflege angewiesen sind, bietet sich eine Senioren WG an, die einem hohen Pflegebedarf und anderen speziellen Bedürfnissen bzw. Anforderungen seitens der Bewohner gerecht werden. In diesem Fall stellt eine Pflege WG eine sehr gute Lösung dar.

    3. Welche Arten von Wohngemeinschaften für Senioren gibt es?

    Das Zusammenleben in einer Rentner WG bzw. einer Senioren WG bietet Ihnen die Möglichkeit, den Alltag zusammen im Rahmen der Gemeinschaft zu meistern und zudem auch gemeinsame Aktivitäten im Hinblick auf den normalen Tagesablauf sowie auf die eigene Freizeit zu realisieren. In welcher Art und Weise der Alltag und die Freizeit dabei organisiert und verbracht werden, hängt letztendlich auch stark von der Form der Alten-WG ab. Die im Folgenden skizzierten Wohnformen stehen dabei zur Auswahl.

    3.1 Die klassische Senioren WG mit Einzelzimmern und Gemeinschaftsräumen

    Bei einer Senioren WG dieser Art handelt es sich meistens um eine private Senioren WG respektive um eine selbstorganisierte Senioren Wohngemeinschaft. Jedes Mitglied einer solchen Wohngemeinschaft für Senioren bewohnt ein eigenes Zimmer. Andere Räumlichkeiten - insbesondere Küche und Bad - teilen sich die Bewohner. In manchen Wohngemeinschaften steht zusätzlich noch ein Gemeinschaftsraum für alle Mitglieder der WG zur Verfügung.

    Auch wenn Sie hier Ihre individuelle Freiheit mit den Vorteilen des Miteinanders kombinieren, sollten Sie hierbei berücksichtigen, dass das Zusammenleben reichlich Abstimmung und Rücksichtnahme auf andere Bedürfnisse und Meinungen erfordert. Sie sollten also in einer WG für Senioren in dieser Form in bestimmten Situationen Kompromisse eingehen können.

    3.2 Senioren Wohngemeinschaft in Form einer Hausgemeinschaft

    Im Rahmen einer Senioren WG dieser Art wohnen Sie in einer eigenen, seniorengerecht ausgestatteten Wohnung, die meistens auch über eine eigene Küche und ein eigenes Badezimmer verfügt. Das bietet Ihnen viel Platz für die eigene Privatsphäre. Aber auch die gemeinschaftlichen Aktivitäten innerhalb der Hausgemeinschaft kommen nicht zu kurz.

    In der Regel stehen im Haus zusätzlich Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Hier können Sie gemeinsam Zeit verbringen. Bei einer Senioren WG in dieser Form müssen Sie sich zwar nur in einem kleinen Rahmen mit den anderen Bewohnern abstimmen, aber es fallen dafür zum Beispiel Gartenarbeiten oder Instandhaltungsreparaturen an.

    3.3 Trägergestützte Senioren WG

    Wohlfahrtsverbände, Pflegedienste oder auch Pflegeheime treten vorzugsweise als Gründer einer WG für Senioren auf. Je nach Konzeption besteht auch hier der Privatbereich der Rentner WG aus einem einzigen Zimmer oder aber aus einer kompletten Wohnung mit eigenem Bad und integrierter Küche.

    Die Träger geben häufig eine Hausordnung vor oder reglementieren die Art und Dauer der Tagesgestaltung. Dafür bieten die Träger aber auch viel Unterstützung und Service. Sie müssen diesbezüglich als Bewohner einer trägergestützten Senioren WG also weniger Verantwortung tragen, verlieren gleichzeitig aber auch ein Stück Entscheidungsfreiheit. Eine private Senioren WG unterscheidet sich genau in diesen Punkten von einer trägergestützten Senioren WG.

    3.4 Pflege Wohngemeinschaften

    Eine Pflege Wohngemeinschaft können Sie als eine ambulant betreute Wohngemeinschaft definieren. Es teilen sich im Rahmen einer Pflege WG dabei mehrere Personen mit Pflegebedarf gemeinsam eine Wohnung. Um die Pflege der Bewohner kümmert sich entsprechendes Pflegepersonal. Je nach Pflegegrad und allgemeinem Zustand kann dies lediglich mehrmals am Tag oder zum Beispiel im Rahmen einer 24-Stunden-Pflege dauerhaft erfolgen.

    Sie profitieren als Bewohner einer Pflege Wohngemeinschaft sowohl von der Betreuung durch qualifiziertes Pflegepersonal als auch von der Geselligkeit durch das Zusammenleben. In der Regel ist das Wohnen in einer Pflege Wohngemeinschaft für Senioren kostengünstiger, als wenn Sie alleine in einem eigenen Haus bzw. einer eigenen Wohnung oder etwa in einem Pflegeheim leben.

    4. Was kostet das Wohnen in einer Alters-WG?

    Grundsätzlich sind Wohngemeinschaften für Senioren kostensparender als zum Beispiel alleiniges Wohnen. Wenn Sie eigenen Platz nutzen und sich Gleichgesinnte zum gemeinsamen Wohnen in Ihre Wohnung einladen, profitieren Sie durch die Mieten ihrer neuen Mitbewohner. Ziehen Sie von Ihrer eigenen Immobilie in eine Senioren WG in welcher Sie selbst Miete bezahlen müssen kann dies beispielsweise durch die Vermietung oder einem Verkauf auf Leibrente Ihrer bisherigen Immobilie querfinanziert werden.

    Natürlich gibt es im Hinblick auf die Senioren WG Kosten je nach Wohnform deutliche Unterschiede. Klassische WGs mit einem Privatraum präsentieren sich dabei kostengünstiger als Hausgemeinschaften.

    Beim Einzug in eine Pflege Wohngemeinschaft kommt der Pflegedienst als zusätzlicher Kostenfaktor ins Spiel. Jedoch können Sie im Vergleich zur Einzelbetreuung mit dem Modell der Senioren WG Kosten sparen, indem Sie sich die Aufwendungen für den Pflegedienst mit Ihren Mitbewohnern teilen. Je nach Pflegegrad gibt es zudem finanzielle Unterstützung vom Staat.

    5. Welche Zuschüsse kommen vom Staat?

    Förderung und finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten Sie aber auch in Form von Wohngeld. Die jeweilige Höhe ist abhängig von Ihrem Einkommen bzw. Ihrer Rente, von der WG-Mietstufe und einem etwaigen Nebenverdienst. Zudem fördert der Gesetzgeber die Gründung einer Wohngemeinschaft für ältere Menschen mit einem Betrag bis zu 2.500 Euro. Dieses Geld ist beispielsweise für erforderliche Umbaumaßnahmen in der Rentner WG vorgesehen. Sollten Sie einen höheren finanziellen Bedarf für den altersgerechten Umbau haben, können Sie sich beispielsweise um einen Modernisierungskredit bemühen. Auch die Aufnahme einer Umkehrhypothek ist möglich. Beim Umbau Ihrer eigenen Immobilie zu einer altersgerechten und barrierefreien Senioren-WG sollten Sie sich jedoch besonders das Modell des Immobilien Teilverkaufs und dessen Vorteile ansehen.

    6. Welche Nachteile hat das Wohnen in einer Senioren WG?

    Es ist von vornherein in vielen Regionen Deutschlands schwer, geeignete Häuser und Wohnungen für eine Alters WG dieser Art zu finden. Viele der verfügbaren Immobilien sind nicht seniorengerecht bzw. barrierearm oder barrierefrei gestaltet. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach einer Senioren Wohngemeinschaft. Daher ist es schwer, geeigneten Wohnraum für eine Alten WG zu finden. Es besteht zwar in vielen Fällen die Möglichkeit, ein Haus bzw. eine Wohnung seniorengerecht umzubauen. Aber für eine private Senioren WG wird dann auch das entsprechende Kapital benötigt, damit die Senioren die WG Kosten decken können.

    Eine Wohngemeinschaft für Senioren hat zudem den Nachteil, dass ein Zusammenleben mit anderen Menschen immer Konfliktpotenzial birgt. Funktioniert die WG für Senioren im zwischenmenschlichen Bereich nicht gut, belastet dies viele Senioren. Dies wirkt sich auf den eigenen Wohlfühlfaktor und unter Umständen sogar negativ auf die Gesundheit aus. Oftmals begleiten auch Krankheiten, Handicaps und eine umfangreiche Pflege den Alltag in einer Rentner WG. Je nach dem Allgemeinzustand und der psychischen Verfassung der WG-Bewohner kann dies belastend sein und stimmungshemmend wirken.

    Fazit

    Eine Senioren WG ist insbesondere für Senioren ideal, die eine hohe Flexibilität aufrechterhalten möchten. Rentner erhalten sich mit dem Einzug in eine Senioren WG ihre Eigenständigkeit und führen dabei weiterhin ein selbstbestimmtes Leben. Durch das Zusammenleben in der Rentner WG pflegen sie Kontakte mit Gleichaltrigen und nehmen am sozialen Leben teil. Bei Bedarf ist eine ambulante Pflege möglich.

    Diese Wohnform ist auch aus Kostengründen attraktiv. Leben Sie in einer Pflege WG, können die Kosten häufig auf mehrere Betreuungsfälle innerhalb der WG umlegen. Für schwerere Pflegefälle stellt sich eine Pflege Wohngemeinschaft aber nicht die optimale Lösung dar. Sofern eine intensivmedizinische Versorgung oder eine Rundumbetreuung erforderlich sind, bietet ein Pflegeheim mit entsprechender Ausstattung bessere Voraussetzungen. Für weitgehend gesunde und rüstige Senioren offenbart diese zukunftsweisende Form des Wohnens in einer Senioren WG demgegenüber echte Vorteile.

    *Der Inhalt, Ratschläge und die angegebenen Informationen der Magazinseiten dienen allein informativen Zwecken und können keine Einholung von Rechtsrat ersetzen