Rente Aufbessern - Wie kann man als Rentner seine Rente aufbessern?

Lesen Sie hier die besten Strategien für jede Lebensphase.

Inhaltsverzeichnis

    Glückliches Seniorenpaar im Park

    Die Rentenzeit wird oft für größere Ausgaben eingeplant, mit der lang geplante Träume erfüllt werden sollen. Häufig reicht dann aber die monatliche gesetzliche Rente nicht aus, um zum Beispiel die Weltreise oder den Hausanbau zu finanzieren. In diesem Artikel erfahren Sie, aus welchen Faktoren sich die Rente zusammensetzt und wie man sie aufbessern kann.

    Wie berechnet sich die gesetzliche Rente?

    Grundsätzlich hängt Ihre Altersrente davon ab, wie viel Sie während Ihres Arbeitslebens in die Rentenversicherung einzahlen und wann Sie in den Ruhestand gehen. Mit der Beitragszahlung sammeln Sie sogenannte Entgeltpunkte, für die Sie im Gegenzug einen bestimmten Rentenwert bekommen.

    Sie erhalten genau einen Entgeltpunkt, wenn Ihr jeweiliger Jahresverdienst dem Durchschnittsentgelt in Deutschland desselben Jahres entspricht. Der aktuelle Rentenwert beträgt 34,19 Euro (West) bzw. 33,47 Euro (Ost) (Stand: Januar 2022).

    Ebenfalls eine Rolle spielt der sogenannte Zugangsfaktor, der von Ihrem Renteneintrittsalter abhängt. Gehen Sie regulär in Rente, beträgt er 1,0. Nehmen Sie die Rente eher in Anspruch, müssen Sie für jeden Kalendermonat der vorzeitigen Inanspruchnahme 0,003 abziehen. Entsprechend verringert sich Ihre Bruttorente um 0,3 Prozent pro Monat.

    Darüber hinaus benötigen Sie zur Berechnung Ihrer Rente den Rentenartfaktor, der das Sicherungsziel der Rentenart im Verhältnis zur Altersrente bestimmt. In der gesetzlichen Rente beträgt dieser bei Rente wegen Alters 1,0, in der knappschaftlichen Rentenversicherung 1,3333.

    Haben Sie während Ihres Berufslebens 37 Entgeltpunkte gesammelt und beantragen morgen Ihre Altersrente beim Erreichen der Regelaltersgrenze, rechnen Sie wie folgt:

    37 (Entgeltpunkte) × 1 (Zugangsfaktor) × 34,19 bzw. 33,47 (Rentenwert West bzw. Ost) × 1 (Rentenartfaktor)  = Monatliche Bruttorente

    Von dem Geld, das letztendlich monatlich auf Ihrem Konto eingeht werden noch einige Beträge abgezogen.

    Welche Steuern und Beiträge werden von der Rente abgezogen?

    Von der ermittelten Brutto-Rente werden Ihnen 7,3 Prozent für die Krankenversicherung sowie 3,05 Prozent für die Pflegeversicherung (bei Kinderlosen sind es 3,3 Prozent) abgezogen. Außerdem müssen Sie den Anteil Ihrer Rente versteuern, der oberhalb des gesetzlichen Steuerfreibetrags von derzeit 9.984 Euro (Stand: 2022) liegt.

    Bis 2039 profitieren Sie von einem Rentenfreibetrag. Dieser fällt aber von Jahr zu Jahr geringer aus.

    Kann man zusätzlich in die Rentenkasse einzahlen?

    Möchten Sie Ihre Rente über diesen Betrag hinaus aufbessern, sind ab einem Alter von 50 freiwillige Einzahlungen in die staatliche Rentenversicherung möglich. Eine Einmalzahlung kommt hierfür ebenso infrage wie Teilzahlungen.

    Das Ganze nennt sich Flexi-Rente und dient oft dazu, Abschläge durch einen vorzeitigen Rentenbeginn auszugleichen. Wollen Sie auf diese Weise Ihre Rente aufbessern, müssen Sie beim Rentenversicherungsträger eine spezielle Rentenauskunft anfordern, in der er Ihnen die erforderliche Höhe der Sonderzahlung(en) mitteilt.

    Entscheiden Sie sich, doch nicht vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, können Sie mit den gezahlten Beiträgen Ihre reguläre, monatliche Rente aufbessern.

    Wie lässt sich die gesetzliche Rente aufbessern?

    Grundsätzlich gilt: Je früher Sie mit dem Rente Aufbessern anfangen, desto größer sind Ihre Chancen auf einen sorgenfreien, finanziell unabhängigen Ruhestand. Die gesetzliche Rente ist manchmal etwas knapp, um größere Ausgaben wie eine Weltreise, Hausanbau oder ähnliches zu finanzieren. Deshalb folgen nun die wichtigsten Möglichkeiten, mit denen Sie Ihre Rente aufbessern können.

    Rente aufbessern durch private Einzahlungen

    Wollen Sie Ihre Rente aufbessern, besteht in jedem Lebensalter die Möglichkeit, einen größeren Einmalbetrag in eine private Rentenversicherung einzuzahlen. Das geht auch noch kurz vor Renteneintritt.

    In aller Regel wird der gezahlte Betrag sofort verrentet. Das bedeutet: Sie bekommen eine lebenslange garantierte Rente nebst eventueller Überschüsse. Dieses Vorgehen zum Rente Aufbessern eignet sich beispielsweise, wenn Sie eine größere Summe erben, für die Sie anderweitig keine Verwendung haben.

    Den Auszahlzeitpunkt können Sie frei bestimmen. Das Verfahren ist besonders dann sinnvoll, wenn der Renteneintritt noch länger in der Zukunft liegt. Die Höhe der monatlichen Rente richtet sich nach der eingezahlten Summe sowie nach Ihrem Alter bei der ersten Auszahlung.

    Ein späterer Auszahlungsbeginn verhindert nicht nur, dass Sie das Geld vorzeitig ausgeben, er birgt auch steuerliche Vorteile. Legen Sie schon mit 61 los, fallen 22 Prozent Steuern an. Starten Sie erst mit 67, sind es nur noch 17 Prozent. Für diese Möglichkeit zum Rente aufbessern benötigen Sie freies Kapital, das Sie in die private Vorsorge investieren können.

    Rente aufbessern mit freiwilligen Beiträgen

    Sind Sie nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung versicherungspflichtig, können Sie mit freiwilligen Beiträgen Ihre Rente aufbessern. Die Voraussetzungen für diese Option sind, dass Sie mindestens 16 Jahre alt sein und Ihren Wohnsitz in Deutschland haben müssen. Der Mindestbeitrag beträgt 83,70 Euro pro Monat, der Höchstbeitrag 1.311,30 pro Monat (Stand: 2022). Diese Möglichkeit zum Rente Aufbessern haben Sie aber nicht, wenn Sie die reguläre Altersgrenze bereits erreicht haben und die volle Altersrente beziehen. Dementsprechend mach diese Option nur als Zukunftsplanung Sinn und ist keine Möglichkeit, wenn während der Rentenzeit selbst mehr Geld zur Verfügung haben möchten.

    Rente aufbessern durch späteren Renteneintritt

    Fühlen Sie sich gesund und fit, können Sie Ihre Rente auch aufbessern, indem Sie über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten. Für jeden Monat erhalten Sie in diesem Fall einen Zuschlag von 0,5 Prozent. Das heißt: Jedes Jahr längerer Berufstätigkeit erhöht Ihren Rentenanspruch um satte sechs Prozent - zusätzlich zu den regulären Ansprüchen, die Sie in dieser Zeit ebenfalls erwerben.

    Leider kann nicht jeder auf diese Weise seine Rente aufbessern. Zum einen enden viele Arbeits- und Tarifverträge automatisch mit Erreichen der Regelaltersgrenze. Zum anderen ist die Rentenzeit bei vielen genau dafür eingeplant, die Pläne umzusetzen, für die man während dem Arbeiten keine Zeit hat. Arbeiten als Rentner zählt hier also nicht zu den Vorteilen die die freie Zeit mit sich bringen sollte.

    Als Rentner mit einem Minijob die Rente aufbessern

    Als Best-Ager können Sie Ihre Rente auch aufbessern, indem Sie einem Minijob nachgehen. Ob Sie die Regelaltersgrenze bereits erreicht haben oder sich für eine Frühverrentung entschieden haben, spielt dabei keine Rolle. 450 Euro im Monat bzw. 5.400 Euro im Jahr führen auch bei einem vorzeitigen Renteneintritt nicht zur Rentenkürzung. Somit können Sie mit einem Minijob gut Ihre Rente aufbessern.

    Vor Erreichen der Regelaltersgrenze ist der anrechnungsfreie Zuverdienst auf 6.300 Euro pro Jahr gedeckelt. Haben Sie das reguläre Rentenalter erreicht, können Sie unbegrenzt hinzuverdienen und dadurch Ihre Rente aufbessern. Allerdings steigen durch die zusätzlichen Einnahmen die Krankenkassenbeiträge und die Einkommenssteuer.

    Rente aufbessern mit einem Immobilien Teilverkauf

    Besitzen Sie eine eigene Immobilie, können Sie auch damit Ihre Rente aufbessern. Hierfür bietet sich die Immobilienverrentung mit unterschiedlichen Unterformen an: Dazu gehört beispielsweise die Leibrente, bei der Sie Ihre Immobilie verkaufen, aber weiterhin darin wohnen bleiben dürfen. Wenn Sie Ihre Immobilie als Eigentum und die volle Entscheidungskraft behalten möchten, bietet sich ein Immobilien Teilverkauf an, bei dem Sie Barvermögen aus Ihrem Haus herauslösen und damit Ihre Rente aufbessern können. Indem Sie bis zu 50 Prozent Ihrer Immobilie veräußern, wird der Käufer zum “stillen Miteigentümer”, während Sie nach wie vor die alleinige Entscheidungshoheit haben und weiterhin von der Wertsteigerung profitieren. Dies wird durch das im Grundbuch eingetragene Nießbrauchsrecht sichergestellt. Die Sofortauszahlung können Sie dann nutzen, um Ihre Rente soweit aufzubessern, dass genügend Kapital für Ihre Pläne vorhanden ist. Egal ob Sie damit beispielsweise Ihre Kinder öfter besuchen möchten, Ihr Haus renovieren oder eine Weltreise unternehmen möchten.

    Fazit: Die Rentenzeit bestmöglich genießen 

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es viele vorteilhafte Möglichkeiten gibt, um die Rente aufzubessern. Das führt dazu, dass Sie diese Zeit so unbeschwert wie möglich nutzen können, um die erarbeitet Freiheit in vollem Ausmaß zu genießen.

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